Zeit hat seit dem letzten Jahr, definitiv eine andere Qualität und andere Inhalte bekommen. «Wer Zeit haben will, muss sich Zeit nehmen». Da wir auf viele Dinge verzichten müssen, die normalerweise unsere Zeit beanspruchen, können wir diese Zeitfenster neu nutzen. Dies allerdings nur, wenn uns das bewusst ist. Wer seit letztem März hofft, dass sich das Rad wieder zurückdreht, hat wohl das frei gewordene Zeitfenster mit Warten verbracht. Ich kenne das; jahrelang habe ich in der Partnerschaft darauf gewartet, dass wir Zeit zusammen verbringen. In dieser Zeit habe ich nichts unternommen, weil ich sie ja für den Fall des Miteinanders, freigehalten hatte. Als ich mich entschieden hatte, nicht mehr zu warten, hatte ich plötzlich viel Zeit und auch Energie. Warten ist eine zähe und blockierende Energie und irgendwie verlorene Zeit.

Seit Tagen habe ich eine spezielle Wahrnehmung in Bezug zum Thema Zeit. Ich möchte mit diesem Blog über die Zeit, ein neues Zeitfenster oder eine grössere Sicht zum Thema Zeit, eröffnen.

Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte ich frei und das Gefühl, als wäre ich aus der Zeit herausgefallen. Die Rauhnächte mit der Rückschau auf ein «ver»rücktes Jahr (es wurde vieles ver»rückt») und dem Ausblick ins neue Jahr, der Schnee und eine wunderbare Begegnung, liessen mich aus meinem Alltag fallen – aus meinem Hamsterrad. Seither habe ich das Gefühl und dieses Gefühl betrifft das ganze letzte Jahr, dass die Zeit langsamer geworden ist. Es ist nicht so, dass ich weniger gemacht habe als in den vergangenen Jahren – nein mehr sogar - so, als ob die Zeit eine andere Qualität bekommen hätte.

 

Mir kommt immer wieder die Geschichte von Momo in den Sinn, mit den Zeiträubern. So fühlte ich mich in den letzten Jahren: «Was, schon wieder Weihnachten, das hatten wir doch gerade erst». An der Geschichte von Momo ist viel Wahres dran. Die Zeiträuber könnten wir vielleicht mit Konsum ersetzen. Der Konsum von materiellen Dingen, aber auch der Konsum im Freizeitverhalten, frisst viel Zeit. Einiges davon bekamen wir im letzten Jahr zurück, da unser Freizeitverhalten und unsere Möglichkeiten massiv eingeschränkt worden sind. Bevor wir es dann irgendwann wieder aufnehmen, lohnt es sich darüber nachzudenken, was davon wirklich nährt, in unserer doch wertvollen, freien Zeit.

Urs von der Zuvuya-Maya-Agenda spricht von verschiedenen Zeitqualitäten. Linear ist die mechanische Zeit. Die gefühlte Lebenszeit ist weniger linear, sondern eher vertikal aufeinandergeschichtet. Ich habe schon lange das Bild von einem CD-Ständer vor mir, auf dem eine CD nach den anderen gelegt wird. So lässt es sich erklären, warum jemand heute noch zittert und einen Schweissausbruch bekommt, wenn er am Haus vorbeigeht, in dem vor 40 Jahren ein Hund lebte, vor dem er Angst hatte. Dieses Bild nutze ich in der Traumaarbeit. So können wir in die Tiefe tauchen, um nach Heilung zu suchen und müssen nicht in der Zeit zurückreisen.

Es gibt, laut Urs, drei weitere Zeitbegriffe: zyklisch, fraktal und radial. Ähnlich einem Stein, den ich ins Wasser werfe, der seine Wellen wirft und alles dahinter mit diesem Moment berührt wird, so ist jede unserer Taten, jedes Wort, jeder Gedanke – es steht im Zusammenhang mit allem was kommt. Gleichzeitig werfen Ereignisse aus der Zukunft ihren Schatten in die Gegenwart und beeinflussen unsere Gedanken, Taten und Worte. Bestimmte Dinge kommen zyklisch wieder, wie z.B. die Jahreszeiten, oder im Alltag der Montag. Das beeinflusst unser Sein und damit die Zeit. Dann gibt es sich überlagernde Zeitqualitäten, die einen in sich ähnlichen Aufbau haben, so verstehe ich den Begriff «fraktal». All das ist gleichzeitig.

Zu dieser Gleichzeitigkeit habe ich ein Bild, angereichert mit den Gedanken, durch einen spannenden Austausch, mit einem mir lieben Menschen, aus den letzten Tagen. Beim Spaziergang vor einer Woche, floss die Thur (Fluss) stetig. Am Freitag stellten wir fest, dass sie auffallend langsam floss und am Sonntag war sie weit hoch zugefroren. Sie schien zum Stillstand gekommen zu sein. Doch dieses Bild trügt, denn darunter ist sie immer noch in Bewegung. In der gefrorenen Oberfläche, aber auch im ganz langsamen Fliessen, spiegelte sich die Umgebung. Vielleicht ist dieses Bild übertragbar auf mein Gefühl der aktuellen Zeit. Es ist Zeit genauer hinzuschauen, zu spiegeln, wahrzunehmen, was da ist, in meinem Leben. Was davon dient mir? Wo lebe ich bewusst? Im Wissen, dass in diesem vermeintlichen Stillstand, die gleichzeitige Weiterbewegung stattfindet. Wenn das Eis wieder schmilzt und der Fluss wieder fliesst, was nehme ich dann mit aus dieser Pause? Ich glaube es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Astrologisch gesehen ändert sich gerade die Zeitqualität. Von 200 Jahren Erdzeichen (mit einer Ausnahme), sind wir jetzt in den kommenden 200 Jahren in den Luftzeichen (auch mit einer Ausnahme). Das aktuelle Geschehen hat in dieser Betrachtung, durchaus seine Richtigkeit und darin auch enthalten, die Hoffnung. Denn ein wichtiges Merkmal des jetzt beginnenden Luftzeitalters, ist das Miteinander. Es ist wohl Zeit in Bezug auf die endlichen Ressourcen der Erde, aber auch der Menschen was sie zu leisten bereit sind und können, sich Gedanken zu machen, wie so ein Miteinander aussehen kann. Es geht unaufhaltsam in die Zeit der Co-Kreation. Denn nur in einem bewussten und kraftvollen Miteinander werden gute Lösungen entstehen. Lösungen, mit denen die doch vielen Baustellen, zum Wohle aller und einem Fortbestehen für künftige Generationen, angegangen werden können.

Ein Bezugsrahmen kann die «Liebe» sein. Die Frage: «Dient es der Liebe?», kann Frage und Antwort zugleich sein. Liebe im weiten Sinne. Liebe zu mir, zu den Menschen, zur Natur, der Mutter Erde, allem was ist. Diese Verlangsamung der Zeit, ist eine Chance, die Situation in Ruhe zu überdenken. Jeder für sich. Wie wir letztendlich weitergehen, entscheidet jeder selbst. Alles ist Resonanz und damit radial und verändert, ob wir es wollen oder nicht, die Zukunft aller. Noch eine Zahl, die mich hoffen lässt: Es braucht 3% der Menschheit für eine Trendwende. Ein Trendwechsel steht für mich ausser Frage. In welche Richtung, das entscheiden wir alle gemeinsam, respektive, letztendlich jeder für sich

 

In diesem Sinne, wünsche ich uns den Mut, diese Verlangsamung zu nutzen, um genau hinzuschauen, zu reflektieren und bewusste Entscheidungen zu treffen.

 

Ich freue mich auf ein Miteinander, egal wo und wie.


In lak’ech – Dein anderes Du
(Gruss der Maya)
 

Christiane - Weltenwandlerin

lilaDuft

...meine Gedankenwelt

 

für Körper & Geist & Seele